Es werde (Tee)licht
Dec. 27th, 2011 10:59 am![[personal profile]](https://www.dreamwidth.org/img/silk/identity/user.png)
Eigentlich mag ich Kerzen sehr. Früher hatte ich immer eine an, meistens vor mir auf dem Schreibtisch, und auch sonst im Raum stand das eine oder andere, brennende Leuchtobjekt zu meiner Ergötzung und Freude. Das leise flackernde Licht, der gewisse Duft nach frischem Wachs, die Magie der offenen Flamme, und sei sie auch noch so klein... wunderbar.
Dann wurden wir Katzeneltern. Mit unserem ersten gemeinsamen Kater Arradon war das noch kein großes Problem, nur daß wir uns vor allem auf stabile, standfeste Kerzen beschränkten bzw. Windlichter aller Art mit Teelichten bevorzugten. Auch Smilla war nach ihrer Teenagerzeit gesetzt genug, um einen mit Kerzenlicht erleuchteten Raum auch mal unbesorgt für einen Klogang verlassen zu können. Irgendwann kam jedoch Skrållan, und nun wurde es kompliziert. Skrållan, die auch den Spitznamen "Eichhörn" trägt, weil sie ein halbes Kletteräffchen ist und früher ständig und überall herumsauste, vor allem in die Senkrechte, machte uns noch wesentlich vorsichtiger. Doch irgendwie wurde es mit jeder Katze, die aus den verschiedensten Gründen bei uns Einzug hielt (während andere uns leider verließen) die Kerzenfrage etwas schwieriger, und nach dem Umzug ins Holzhaus wurde aus dem Kerzenthema schließlich das aktuelle Minimum, bedingt durch die aktuelle Katerbesetzung: Monsieur Pelle hat einen so langen, wuscheligen Schwanz, der sich bei seinen Kontrollgängen rund um den Couchtisch ständig gefährlich über alles neigt, was sich darauf befindet, und unruhiger Geist Pitù, der _alles_ ausprobiert, was nur irgendwie machbar ist - auch, wie dicht er sich an einer Flamme entlangquetschen kann, ohne Löckchen zu kriegen - und der im Fall humaner Abmahnungen so wild die Flucht ergreift, daß in der Regel die Hälfte dessen, was auf dem Tisch stand, ebenfalls den Fliehkräften unterworfen wird.
Seither "brennt" nur noch, was sich direkt unter dem Auge einer der Zweibeiner befindet, und sobald auch dieser den Bereich verläßt, wird das Leuchtobjekt entweder gelöscht oder mitgenommen. Nicht unbedingt günstig für so manche Kerzenart, und so richtig gemütlich ist das auch nicht.
Dann war da noch das leidige Problem mit den Teelichten. Als leidenschaftliche Teetrinker ist bei uns eigentlich fast immer ein Stövchen an mit einer Teekanne drauf. Vor Jahren bin ich auf aluminiumhüllenfreie Teelichte und Teelichtgläser umgestiegen, aus Umwelt- und Nachhaltigkeitsgründen. Das lief gut, solange die Dinger komplett ausbrannten, doch dann blieb irgendwann mehr als ein Drittel übrig, und man mußte jedes Gläschen auspulen, bevor man es neu bestücken konnte. Lästig. Dann brannten die Dinger nicht mal mehr richtig, und wir sind aus offen eingestandener Bequemlichkeit und großer Preis-Leistungs-Frustration wieder auf konventionelle Teelichte umgestiegen. Hier gab es bald das gleiche Phänomen: das Licht ist sehr schnell fast am Ertrinken, wärmt die Kanne nicht mehr, brennt nicht aus. Egal von welchem Hersteller, egal ob länger gelagert oder neu gekauft... immer dasselbe.
Daher begann ich nach Alternativen zu suchen, und fand auch bald eine mit einem Teelicht-Brenner-System von Velantico. Irgendwann letztes Jahr haben wir uns zwei Brenner in Teelichtgröße besorgt, einen Vorrat an diesen Paraffinkugeln, und mit Erfolg getestet und benutzen dieses System inzwischen mit großer Zufriedenheit. Es eignet sich nicht für sehr niedrige Stövchen; unser Lieblingsstövchen müssen wir auch ggf. etwas erhöhen (ist machbar, mußte mein Opa mal aus anderen Gründen machen und klebte Stücke von Kupferdraht mit temperaturbeständigem Porzellankleber ringförmig auf), sonst bekommt die Kanne starke Rußflecken oder sogar eine Rußnase.
Allerdings ist die Flamme, da größer und effektiver, auch heißer als die gewöhnlicher Teelichte. Sprich sie eignet sich weder für Siljans Morgenteekanne, in die nur ein halber Liter paßt und deren Stövchen recht klein ist, noch taugt sie für unsere (der Katzenproblematik wegen gekauften) hängenden Glaskugelwindlichter.
Also habe ich weitergesucht, nun nach auch dekorativen Alternativen. Mir waren mittlerweile batteriebetriebene LED-Teelichte begegnet, aber die kamen für mich nicht wirklich in Frage, Batterien müssen nicht sein. Eigentlich finde ich künstliches Licht auch nicht so toll - aber anderseits vermisse ich die Möglichkeit, in alle möglichen Ecken und Winkel unbesorgt Windlichter und Kerzen stellen zu können, egal wo ich bin. Auch Kerzen und Lichter in hohen Glasgefäßen oder Lampen sind bei Wirbelwind Pitù keine Alternative mehr.
Dann entdeckte ich LED-Teelichte, die mit Akku betrieben werden, von Lunartec. (Ich habe keine Webseite gefunden und habe sie hier gekauft, da mein Vater dort gerade etwas bestellte.) 12 LED-Teelichte, die leicht flackern, jedes hat einen Ein/Aus-Schalter, und dazu ein Ladetablett mit Steckkontakten. Die Lichte sind individuell aufladbar, 6 Stunden soll es dauern, und sie sollen eine Brenndauer von 12 Stunden haben. Da sie erst vor drei Tagen geladen hier ankamen kann ich davon noch nichts bestätigen. Aber nun haben wir wieder an allen möglichen Ecken und Enden kleine, teils bunte Lichtchen an, und das ist einfach schön :o). Klar, "echte" Flammen sind schöner, das ist unbestritten. Aber in unserem wilden Katzenhaushalt im Holzhaus ist das einfach der beste Kompromiß, denn man muß auch nicht dran denken etwas auszumachen wenn man das Haus verläßt.
Soweit wäre alles gut - wenn ich nicht jüngst duch Zufall auf das Thema "Kerzen, Erdöl, Nachhaltigkeit und Urwald" gestoßen wäre. Nicht daß ich nicht gewußt hätte, was Paraffin ist und woraus es besteht - aber ich muß ganz offen zugeben, daß bei meinem Bemühen in den letzten Jahren, möglichst CO2-neutral zu leben, das Thema "Kerzen" bzw. "Teelichte" völlig außen vor geblieben ist. Ich wußte auch, daß Stearin aus Palmöl gewonnen wird, neu war mir jedoch, daß für dieses Palmöl bzw. die dafür nötigen Plantagen zunehmend mehr Regenwald gerodet wird. Und wie das immer so ist, wenn man das alles erstmal genau realisiert, fühlt man sich auf einmal nicht mehr wohl damit. Doch angesichts der Länge dieses Eintrags bisher und meiner für heute noch recht langen Aufgabenliste dazu mehr in einer Fortsetzung!
(Crossposting-Fail: ich hab ausnahmsweise im Wordpress zuerst gepostet und vergessen, zu crossposten... dort erschien der Eintrag schon am 23. Dezember.)
Dann wurden wir Katzeneltern. Mit unserem ersten gemeinsamen Kater Arradon war das noch kein großes Problem, nur daß wir uns vor allem auf stabile, standfeste Kerzen beschränkten bzw. Windlichter aller Art mit Teelichten bevorzugten. Auch Smilla war nach ihrer Teenagerzeit gesetzt genug, um einen mit Kerzenlicht erleuchteten Raum auch mal unbesorgt für einen Klogang verlassen zu können. Irgendwann kam jedoch Skrållan, und nun wurde es kompliziert. Skrållan, die auch den Spitznamen "Eichhörn" trägt, weil sie ein halbes Kletteräffchen ist und früher ständig und überall herumsauste, vor allem in die Senkrechte, machte uns noch wesentlich vorsichtiger. Doch irgendwie wurde es mit jeder Katze, die aus den verschiedensten Gründen bei uns Einzug hielt (während andere uns leider verließen) die Kerzenfrage etwas schwieriger, und nach dem Umzug ins Holzhaus wurde aus dem Kerzenthema schließlich das aktuelle Minimum, bedingt durch die aktuelle Katerbesetzung: Monsieur Pelle hat einen so langen, wuscheligen Schwanz, der sich bei seinen Kontrollgängen rund um den Couchtisch ständig gefährlich über alles neigt, was sich darauf befindet, und unruhiger Geist Pitù, der _alles_ ausprobiert, was nur irgendwie machbar ist - auch, wie dicht er sich an einer Flamme entlangquetschen kann, ohne Löckchen zu kriegen - und der im Fall humaner Abmahnungen so wild die Flucht ergreift, daß in der Regel die Hälfte dessen, was auf dem Tisch stand, ebenfalls den Fliehkräften unterworfen wird.
Seither "brennt" nur noch, was sich direkt unter dem Auge einer der Zweibeiner befindet, und sobald auch dieser den Bereich verläßt, wird das Leuchtobjekt entweder gelöscht oder mitgenommen. Nicht unbedingt günstig für so manche Kerzenart, und so richtig gemütlich ist das auch nicht.
Dann war da noch das leidige Problem mit den Teelichten. Als leidenschaftliche Teetrinker ist bei uns eigentlich fast immer ein Stövchen an mit einer Teekanne drauf. Vor Jahren bin ich auf aluminiumhüllenfreie Teelichte und Teelichtgläser umgestiegen, aus Umwelt- und Nachhaltigkeitsgründen. Das lief gut, solange die Dinger komplett ausbrannten, doch dann blieb irgendwann mehr als ein Drittel übrig, und man mußte jedes Gläschen auspulen, bevor man es neu bestücken konnte. Lästig. Dann brannten die Dinger nicht mal mehr richtig, und wir sind aus offen eingestandener Bequemlichkeit und großer Preis-Leistungs-Frustration wieder auf konventionelle Teelichte umgestiegen. Hier gab es bald das gleiche Phänomen: das Licht ist sehr schnell fast am Ertrinken, wärmt die Kanne nicht mehr, brennt nicht aus. Egal von welchem Hersteller, egal ob länger gelagert oder neu gekauft... immer dasselbe.
Daher begann ich nach Alternativen zu suchen, und fand auch bald eine mit einem Teelicht-Brenner-System von Velantico. Irgendwann letztes Jahr haben wir uns zwei Brenner in Teelichtgröße besorgt, einen Vorrat an diesen Paraffinkugeln, und mit Erfolg getestet und benutzen dieses System inzwischen mit großer Zufriedenheit. Es eignet sich nicht für sehr niedrige Stövchen; unser Lieblingsstövchen müssen wir auch ggf. etwas erhöhen (ist machbar, mußte mein Opa mal aus anderen Gründen machen und klebte Stücke von Kupferdraht mit temperaturbeständigem Porzellankleber ringförmig auf), sonst bekommt die Kanne starke Rußflecken oder sogar eine Rußnase.
Allerdings ist die Flamme, da größer und effektiver, auch heißer als die gewöhnlicher Teelichte. Sprich sie eignet sich weder für Siljans Morgenteekanne, in die nur ein halber Liter paßt und deren Stövchen recht klein ist, noch taugt sie für unsere (der Katzenproblematik wegen gekauften) hängenden Glaskugelwindlichter.
Also habe ich weitergesucht, nun nach auch dekorativen Alternativen. Mir waren mittlerweile batteriebetriebene LED-Teelichte begegnet, aber die kamen für mich nicht wirklich in Frage, Batterien müssen nicht sein. Eigentlich finde ich künstliches Licht auch nicht so toll - aber anderseits vermisse ich die Möglichkeit, in alle möglichen Ecken und Winkel unbesorgt Windlichter und Kerzen stellen zu können, egal wo ich bin. Auch Kerzen und Lichter in hohen Glasgefäßen oder Lampen sind bei Wirbelwind Pitù keine Alternative mehr.
Dann entdeckte ich LED-Teelichte, die mit Akku betrieben werden, von Lunartec. (Ich habe keine Webseite gefunden und habe sie hier gekauft, da mein Vater dort gerade etwas bestellte.) 12 LED-Teelichte, die leicht flackern, jedes hat einen Ein/Aus-Schalter, und dazu ein Ladetablett mit Steckkontakten. Die Lichte sind individuell aufladbar, 6 Stunden soll es dauern, und sie sollen eine Brenndauer von 12 Stunden haben. Da sie erst vor drei Tagen geladen hier ankamen kann ich davon noch nichts bestätigen. Aber nun haben wir wieder an allen möglichen Ecken und Enden kleine, teils bunte Lichtchen an, und das ist einfach schön :o). Klar, "echte" Flammen sind schöner, das ist unbestritten. Aber in unserem wilden Katzenhaushalt im Holzhaus ist das einfach der beste Kompromiß, denn man muß auch nicht dran denken etwas auszumachen wenn man das Haus verläßt.
Soweit wäre alles gut - wenn ich nicht jüngst duch Zufall auf das Thema "Kerzen, Erdöl, Nachhaltigkeit und Urwald" gestoßen wäre. Nicht daß ich nicht gewußt hätte, was Paraffin ist und woraus es besteht - aber ich muß ganz offen zugeben, daß bei meinem Bemühen in den letzten Jahren, möglichst CO2-neutral zu leben, das Thema "Kerzen" bzw. "Teelichte" völlig außen vor geblieben ist. Ich wußte auch, daß Stearin aus Palmöl gewonnen wird, neu war mir jedoch, daß für dieses Palmöl bzw. die dafür nötigen Plantagen zunehmend mehr Regenwald gerodet wird. Und wie das immer so ist, wenn man das alles erstmal genau realisiert, fühlt man sich auf einmal nicht mehr wohl damit. Doch angesichts der Länge dieses Eintrags bisher und meiner für heute noch recht langen Aufgabenliste dazu mehr in einer Fortsetzung!
(Crossposting-Fail: ich hab ausnahmsweise im Wordpress zuerst gepostet und vergessen, zu crossposten... dort erschien der Eintrag schon am 23. Dezember.)