Sep. 21st, 2013

pfotenstaben: Detail of Google Maps on my phone while travelling (travelling)
Als kleiner Vorgeschmack auf die hoffentlch bald folgenden Bildergalerien ein kurzer Überblick über die Schlösser der zweiten Woche.

Die Wettervorhersage war nicht gerade vielversprechend, weshalb wir das Tagesprogramm jeweils nach der Wetterlage auswählten und am Sonntag,15. September uns nochmal auf die längere Fahrt nach Chambord aufmachten. Es war dann auch tatsächlich der schönste Tag der zweiten Woche - abgesehen vom Freitag, den wir zum Einkaufen, Freunde-besuchen und beginnenden Zeltabbau nutzen wollten und der uns nochmal mit strahlendem Sonnenschein verwöhnte.
 
Schloß Chambord im Gegenlicht

Vor Ort war die Entscheidung, nur Chambord an diesem Tag zu machen, dann goldrichtig: dieses größte und wohl prächtigste aller Loire-Schlösser ist so riesig, daß wir allein für die Besichtigung gut vier Stunden brauchten und hinterher von der Menge an Eindrücken und Bildern vollkommen erschlagen waren. Am Tag darauf planten wir daher auch nur einen kurzen Ausflug und hatten Azay-le-Rideau vor. Vorher wollten wir nur kurz eben noch tanken - was zu einer halbtägigen Odysee durch die Lande wurde.

Das Problem: unser Auto ist ein Firmenwagen, der über Tankkarten entsprechender Markentankstellen gefüttert wird. Die muß man aber erstmal finden. Es sind zwar die "großen" Marken, aber in Frankreich ist das so eine Sache, vor allem auf dem Land... unser Navi bot uns zwar reiche Auswahl an entsprechenden Örtlichkeiten und war vor der Abfahrt auf den eigentlich neuesten Stand gebracht worden. Tja... die ersten drei Tankstellen, für die wir jeweils richtig weit fahren mußten, gab es schlicht und ergreifend nicht mehr, die vierte nahm die Tankkarte nicht. Da langsam der Spritpegel etwas knäpplich wurde, beschlossen wir den nächsten Supermarkt anzufahren und halt ohne Tankkarte zu tanken. Da zeigte sich dann ein überraschendes neues Problem: unsere Kreditkarte wurde nicht akezptiert! Zwar hat sie einen Chip, der auch, wie wir woanders längst festgestellt hatten, funktioniert und benutzt werden kann. Doch die ersten beiden Supermarkttankstellen akzeptierten die Karte nicht, weil sie angeblich keine internationale Kreditkarte sei. Ok, was kann an einer MasterCard nicht international sein? *kopfkratz* Die dritte Supermarkttankstelle hatte dann einen Schalter, und wir konnten Selmas nun beträchtlichen Hunger endlich stillen.

Auch sonst mußten wir übrigens feststelle, daß die Möglichkeiten zum Bezahlen auf dem Land weitaus schlechter (geworden) sind als sie es in Paris bzw. vor vielen Jahren waren: als ich in den 90ern viel in Frankreich unterwegs war und später in Paris studierte, konnte ich überall entweder mit meiner EC-Karte (maestro) bezahlen oder notfalls mit meiner Visa-Kreditkarte, die ich extra für Frankreich hatte.
Aktuell kann man an den Péage-Stationen mit Visa nicht mehr bezahlen und mit Maestro auch nicht, MasterCard geht aber. Bei vielen anderen Gelegenheiten waren weder Maestro noch MasterCard möglich, auch wieder wegen der Chip-Frage. Anderseits wurden beide Karten in diversen Supermärkten auch bei der Bezahlung über Chip akezptiert. Irgendwann erfuhren wir im Gespräch mit einer Angestellten,daß die Geräte, an denen es nicht gegangen war, offenbar zu veraltet seien, um unseren (ausländischen) Chip zu erkennen oder dergleichen. Als jahrelange Frankreichfahrerin war es für mich ein absolutes Novum, daß das Bezahlen und Tanken so problematisch werden kann.
 
Azay-le-Rideau, Gartenansicht mit Wasserspiegelung
Azay-le-Rideau
 
Dienstag war es dann wieder eher naß und regnerisch, und wir fuhren nach Langeais, wo es vor allem innen viel zu sehen gibt, machten danach einen Abstecher nach L'Islette, dem kleinen Bruder von Azay-le-Rideau, das 3km von diesem entfernt an der Indre liegt und seit 2012 zu besichtigen ist. Wir waren zu müde und "angefüllt" für eine Innenbesichtigung, die nur mit französischer Führung möglich war, genossen trotz des Nieselregens jedoch den wunderschönen Landschaftsgarten im englischen Stil, der dieses kleine Juwel umgibt. Können wir absolut empfehlen. Vor allem sollte man die Zeit mitbringen, den Garten mit Picknick und vielleicht einem Buch zu genießen, oder wenigstens im eigenen Minicafé ein Päuschen zu machen. Noch mehr Spaß macht es sicher, einen der vorhandenen Kähne zu mieten und die vielfältigen Wasserflächen zu erkunden. 
Auf der Heimfahrt kamen wir an Ussé vorbei und machten kurz halt für ein Foto, doch für mehr war es zu naß und wir zu müde. Außerdem herrschte dort gerade großes Chaos, weil offenbar irgendwelche TV-Aufnahmen geplant waren und der Parkplatz vor entsprechenden Fahrzeugen wimmelte. Einer der Mitarbeiter klopfte frenetisch an unser Autofenster und wollte irgendetwas. Er brauchte überraschend lange um festzustellen, daß wir nur harmlose Touristen sind. *g*

Mittwoch nahmen wir uns dann endlich das "Hausschloß" vor, Saumur, sowie die Stadt hinterher. Das Schloß wird seit längerem restauriert und war die längste Zeit auch für Besichtigungen geschlossen. Auch wenn die Arbeiten noch lange nicht abgeschlossen sind kann man jedoch eine Etage mit schön präsentierten Teilen der vorherigen Ausstellungen besichtigen. In der Stadt wiederum ist die Kirche, St. Pierre, ebenfalls massiv im Restaurationsumbau und nicht zugänglich. Ein Bummel durch die Gäßchen und Sträßchen auf der Suche nach diversen Kleinoden machte auch im erneuten grauen Beinahenieselregen Spaß.

Donnerstag war der letzte geplante Besichtiungstag, den wir mit dem Highlight Villandry mit seinen wunderschönen Renaissance-Gemüsegärten abschlossen. Auf der Heimfahrt schafften wir es dann endlich, in Candes-St.-Martin haltzumachen, durch das wir bereits mehrfach gefahren waren, um die berühmte Kirche zu sehen.

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